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Aerifizieren
Das Aerifizieren ist eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen überhaupt. Beim Aerifizieren, dem Belüften und Auflockern des Bodens, werden bis zu 40 Zentimeter tiefe Löcher in den Boden gebohrt oder gestochen. Es werden bis zu 400 Löcher pro Quadratmeter in die Rasentragschicht eingebracht.
Aerifizieren soll einerseits der Bodenverdichtung entgegenwirken, aber auch den Gasaustausch mit tieferen Bodenschichten verbessern. So werden z.B. aerobe Bodenlebewesen (Lebewesen, die zum Leben Sauerstoff brauchen) gefördert und das Rasenwachstum verbessert.
Ohne Aerifizierung gedeihen bei unzureichender Sauerstoffversorgung anaerobe Bakterien, die letztlich zum Faulen der Rasenwurzeln führen. Die Rasentragschicht wird beim Aerifizieren mit Stacheln oder Hohlstacheln (Hohlspoons) gelockert. Beim Stechen mit Hohlspoons (Hohlstacheln) werden Erdkerne (Cores) ausgestochen, die auf der Oberfläche verbleiben. Anschließend werden die Rasenbestandteile der Erdkerne vom lockeren Sand getrennt. Der Rasen inklusive Wurzelwerk wird aufgesammelt, der Sand wieder in die entstandenen Löcher „geschleppt“. Danach wird die Fläche noch zusätzlich besandet um die Löcher aufzufüllen.
Beim Stacheln mit dünnen, nicht holen Stacheln entstehen keine Erdkerne. Die Flächen sind sehr schnell wieder spielbar. Anschließend wird mit Spezialmaschinen besandet, wobei die Löcher wieder mit feinem, trockenem Sand gefüllt werden. Beim Besanden ist es wichtig, auf die richtige Witterung zu achten, da nur trockener Sand die Löcher wieder füllen kann. In der Regel wird das Aerifizieren, je nach Belastung und Rasenzustand, zwei bis vier mal im Jahr – vor allem auf Grüns und Abschlägen – durchgeführt. Nach dem Aerifizieren sind Grüns schnell wieder bespielbar, allerdings muss auf Grüns je nach Witterung und Rasenwachstum mit mehreren Tagen schlechter „Puttbedingungen“ gerechnet werden.
Viele Golfer „wundern“ sich, warum das Aerifizieren nicht im Winter durchgeführt wird. Das hat hauptsächlich zwei Gründe:
1. Die Wahrscheinlichkeit auf geeignete Witterung lässt ab Ende September deutlich nach.
2. Das Rasenwachstum lässt mit sinkender Sonnenscheindauer und Temperatur deutlich nach. So könnten sich die aerifizierten Flächen nur sehr langsam regenerieren.